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SEGA Superstars Tennis Review (Nintendo DS)

veröffentlicht am 27. März 2008    von Daryl   Kategorien Nintendo DS, Reviews
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SEGA Superstars Tennis Nintendo DS Review

Die Freudensschreie der Fans waren groß, als man „Sega Superstars Tennis“ ankündigte. Noch größer war die Hoffnung, als bekannt wurde, dass Sumo Digital an diesem Titel werkelt. Mit Virtua Tennis 3 hat diese Spieleschmiede eindeutig bewiesen, dass sie qualitativ überzeugende Tennisspiele entwickeln können. Einen Vorteil hat das Spiel auf dem Nintendo DS schon mal; auf Nintendos Kleinstem existieren bisher keine erwähnenswerten Tennisspiele. Virtua Tennis 3 zählt momentan zu den besten Tennisspielen überhaupt und konnte mit guten Wertungen glänzen: Ergeht es Sega Superstars Tennis auf dem Nintendo DS genauso?

Nach dem Starten des Spiels bekommen wir einen bekannten Trailer mit der Titelmusik von Richard Jacques in Form eines Intros zu sehen, der auf dem oberen Bildschirm des Nintendo DS eine gute Figur macht. Im Hauptmenü können wir uns für eine der vier Kategorien entscheiden: Schnelles Spiel, Einzelspieler, Multispieler und Optionen.
In den Optionen kann man die Steuerung einstellen – das Spiel lässt sich mit den Knöpfen, aber auch mit dem Touchscreen steuern – das Rumble-Pak aktivieren sofern vorhanden und Einstellungen am Sound vornehmen. Ob die Superstarspower-Anzeige voll oder nur schnell angezeigt werden sollen, darf man auch selbst entscheiden.

Starten wir mit der Kategorie „Schnelles Spiel“. Das Spiel wählt automatisch die Spieler und den Schauplatz; Man bestimmt bei diesem Modus nicht selbst, was man tun möchte. Die Charaktere leiten das Spiel mit einer „Begrüßung“ ein, meistens mit einem relevanten Satz zu den Spieleserien aus der sie entsprungen sind. Der bekannte Aufschlag aus Virtua Tennis ist auch hier zu finden: man muss im richtigen Zeitpunkt eine Taste drücken, um den Balken zu stoppen. Die Steuerung ist simpel und man hat sie in kürzester Zeit verinnerlicht: Mit dem Steuerkreuz bewegt sich der Charakter, mit A macht man einen Slice und mit B einen Standardschlag. Mit der L oder R-Taste bringt man die Superstarpower ins Spiel. Diese will jedoch erst aufgeladen werden – unter dem Charakter ist ein Stern abgebildet, der sich mit jedem Gegenspiel vergrössert. Sobald er stark leuchtet, darf man seine wahren Kräfte zeigen!

Die Umgebungen sehen für DS-Verhältnisse sehr gut aus, was jedoch daran liegt, dass diese vorgerendert sind. Im Vergleich zu den Versionen auf den großen Konsolen sind die Schauplätze nicht sehr lebendig, was sich sogar bei „Curien’s Mansion“ negativ auswirkt: Auf der Handheldversion muss man sich darüber im Klaren sein, dass man nicht von einem virtuellen Publikum angefeuert wird. Segafans werden mit den Musikstücken verwöhnt, man hat nämlich schöne und passende Tracks in das Spiel eingefügt. Auf der Nintendo DS-Version finden sich mangels Speicherplatz deutlich wenigere Tracks als in den großen Versionen, die aber trotzdem qualitativ überzeugen können.

Einzelspieler haben die Qual der Wahl zwischen drei Spielmodi: Match, Turnier und Spiele.
Bei Match kann man sich einen Charakter für sich selbst und einen für den Gegner auswählen, bestimmt den Spielplatz und weitere Einstellungen und los gehts. Während beim Match nur eine Partie gespielt wird, bei der man selbst alles bestimmt, spielt man im Turnier mehrere Partien hintereinander, bei dem es weitere Charaktere freizuspielen gibt.

Man darf Einzelmatches machen, kann aber auch Doppelmatches austragen, wo sich dann 4 Spieler auf dem Platz befinden. Die Feinde und Schauplätze lassen sich in diesem Modus nicht auswählen. Bei den Turnieren kann man weitere Charaktere freispielen und diverse Pokale zu ergattern gibt. Die Klassifizierungen sind traditionell gehalten: Bronze, Silber und Gold. Je wertvoller der Pokal, desto höher der Schwierigkeitsgrad. Jedes Turnier funktioniert nach dem gleichen Schema; 5 Partien müssen gewonnen werden, um es zu beenden. Ist man siegreich, kann es vorkommen, dass man an einem Sonderlevel teilnimmt, um einen weiteren Charakter freizuspielen.

Bei den Spielen handelt es sich lediglich um Minispiele basierend auf den verschiedensten Sega-Franchises. Da kommen Sega-Fans bestimmt Erinnerungen hoch, da man beliebte Spiele auf dem Tennisplatz gut inszeniert hat. Bei Chu Chu Rocket! geht es darum, die Mäuschen zu retten und die bösen Kater zu verscheuchen, bei Sonic geht es um das Ringesammeln, während man im Jet Set Radio-Minispiel Graffitis mit Tennisbällen vollenden und den Polizisten ausweichen muss. Die Minispiele sind also sehr gut an die Serien geknöpft, da hat Sumo Digital eine solide Arbeit geliefert.

Wie sieht’s im Multiplayer aus? Das Spiel bietet Single- und Multicardplay. Singlecardplay? Gute Idee, könnte man meinen. Leider ist dem nicht so: vielmehr kann man hier nur als Sonic gegen ein farblich identisches Ebenbild in der Green Hill-Zone spielen. Im Multicardplay kommt man jedoch voll auf seine Kosten! Man hat mehr als nur einen Charakter für beide Spieler. Man darf diese Auswählen die man freigespielt hat und der Schauplatz lässt sich auch auswählen. Das Spiel läuft stets flüssig und ohne Einbrüche, die den Spielspass verhindern könnten.

Im Vergleich zu den anderen Versionen von SST müssen wir jedoch klarstellen, dass die DS-Version abgespeckt rüberkommt. So hat man auf den Hauptmodus, Planet Superstars verzichtet, bei dem man diverse Missionen aus den verschiedenen Sega-Spielen bewältigen muss. Beim Nintendo DS ist das ganze grob unterteilt worden, während man bei Planet Superstars auf den großen Konsolen mehr Abwechslung geboten bekommt. Auch das Character-Design hat auf dem Nintendo DS nicht ganz geklappt: Beats Gesicht ist zu schmal, Ulalas Oberweite ist nicht vorhanden, Eggmans Nase ist zu klein… Beinharte Fans werden an ihren Lieblingscharakteren einiges auszusetzen haben. Auch die Superstarkräfte lassen hier zu wünschen übrig: Während man bei den großen Versionen z.B. von Eggman mit Stacheln beschossen wird, fliegt der gelbe Filzball nur hoch und fällt wieder runter. Die Superstarkräfte sind stark vereinfacht und zeigen keine Merkmale der Charaktere auf der Nintendo DS-Version. Der untere Bildschirm wird nur dazu benutzt, um den Punktestand anzuzeigen.
Der Onlineservice ist auf dem Nintendo DS nicht vorhanden, dafür gibt es die anfangs erwähnte Touchscreen-Steuerung welche jedoch nicht ganz ausgereift ist und zu sensibel reagiert.

Fazit:
Wer nach einem unterhaltsamen Tennisspiel für den Nintendo DS sucht, darf sich Sega Superstars Tennis anschauen. Das Spiel ist spaßig und für Nintendo DS-Verhältnisse gut umgesetzt worden, auch wenn man mehr daraus hätte machen können. Andere Tennisspiele auf dem Nintendo DS sollten sich troztdem ein Beispiel nehmen, da SST das einzige momentan auf dem europäischen Markt erhältliche brauchbare Tennisspiel für den Nintendo DS ist. Im Vergleich zu den anderen Konsolen bekommt man ein sehr mageres Spiel auf dem Doppelbildschirmer geboten, das aber durchaus akzeptabel ist. Das Spiel ist ein tolles Zusammentreffen diverser Sega-Charaktere und die Musik lässt einen in Erinnerungen schwelgen. (Daryl Sautter)

Wertung: 7/10