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GC 2008: Sonic Unleashed Hands-On (Xbox 360)

veröffentlicht am 28. August 2008      Kategorien Games Convention 2008
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Sonic Unleashed Logo Xbox 360 Playstation 3 Nintendo WiiDas wohl am meisten erwartete Sega-Spiel der nächsten Monate, Sonic Unleashed, war auf der Games Convention frei zugänglich und für jeden spielbar. Es versteht sich also von selbst, dass wir nicht bloß einen Blick auf das neue Abenteuer unseres Lieblingsigels geworfen haben, um uns von der Qualität des potenziell besten Sonic-Abenteuers seit Jahren zu überzeugen.

Trotz drei anwählbarer Stages durfte man nur das erste Level anspielen – die aus Videos bereits bekannte „Windmill Isle“, also die optisch und architektonisch frappierend an Griechenland erinnernde Stage. Das „Daytime“ hinter dem Levelnamen verriet bereits; hier rast Sonic durch die Landschaft, die Werehog-Abschnitte hält man noch unter Beschluss. Stören sollte uns das jedoch nicht, schließlich ist rasante Renn-Action genau das, was wir von einem Sonic-Spiel erwarten und Unleashed bot dies in Hülle und Fülle. Nach einer noch relativ langen Ladepause ging´s auch schon los, Sonic beginnt seinen Höllenritt quer durch das idyllische Comic-Griechenland. Steuerungstechnisch bleibt (fast) alles beim Alten; der A-Button lässt den blauen Rennigel springen, per B-Knopf schlüpft das Sega-Maskottchen unter schmalen Durchgängen hindurch und der X-Button ist für Angriffe zu ständig. Letzterer stellt auch die einzige Neuerung im Kontrollschema dar; die seit Sonic Adventure bekannte Homing-Attack wird nicht länger durch zweifaches Drücken des Sprungknopfes aktiviert sondern liegt nun auf dem X-Knopf. Und während frühere 3D-Ableger der Serie mit einer übersensiblen und nervösen Steuerung zu kämpfen hatten, spielt sich Unleashed ungewohnt sauber, hektisches Zick-Zack-Rennen gehört der Vergangenheit an.

Aufgrund der sehr hohen Spielgeschwindigkeit rannte man in früheren Episoden häufig in Stacheln, fiel in Abgründe oder knallte gegen Wände – ganz einfach weil man die Hindernisse viel zu spät bemerkte. Unleashed geht hier neue und einsteigerfreundlichere Wege. Rennt man in Richtung eines Hindernisses, wie beispielsweise eines kleinen Lochs in einer Wand, wird bereits einige Meter davor auf dem Bildschirm angezeigt, welchen Knopf man drücken muss um erfolgreich zu passieren. Für manche eine überflüssige Vereinfachung, für andere eine willkommene Neuerung zur Erhaltung einer durchgehend hohen Spielgeschwindigkeit.

Ein weiteres Novum stellen die nahtlosen Übergänge zwischen 2D und 3D dar, die hervorragend implementiert wurden und zu keiner Zeit aufgesetzt oder verwirrend wirken. So rennt man beispielsweise in der Third-Person Perspektive durch enge Gassen und weicht Hindernissen aus bis Sonic vor einem Abgrund auf einen Beschleunigungsstreifen tritt, in die Luft geschleudert wird und bei der Landung auf einmal von der Seite betrachtet wird. Übersichtlichkeitsprobleme konnten wir in den 2D-Abschnitten wider Erwarten keine feststellen, da bei anstehenden Hindernissen – ähnlich wie in Sonic Rivals – die Kamera leicht nach links geneigt wird.

Auch neu, zumindest für ein „großes“ Sonic-Abenteuer, ist der noch namenlose Turboschub. Wie in Sonic Rush entfesselt der blaue Igel per Druck auf den X-Button sein ganzes Renn-Potenzial, hüllt sich in eine blaue Energiewolke und rast ohne Rücksicht auf Verluste (und Gegner) los. Endlos zu Verfügung steht dieser Geschwindigkeitsboost jedoch nicht. Ist die am unteren Bildschirmrand befindliche Leiste leer, muss man erst einige Ringe sammeln oder die neu hinzugekommenen QTEs (Quick Time Events) für Stunts in der Luft meistern, damit Sonic wieder einen Gang höher schalten darf.

Auch technisch macht das Spiel bislang eine gute Figur. Die „Windmill Isle“ protzte mit einer enormen Weitsicht, wundervoller Art Direction, schön anzusehender Beleuchtung und eines wahnsinnigen Geschwindigkeitsgefühls. Zwar waren hier und da noch einige Ruckler und Pop-Ups bemerkbar, wird sind aber zuversichtlich, dass diese bis zum Release im November noch ausgemerzt werden. (Joël Hartmann)