Review

Playstation 4-Review

Sonic Frontiers

veröffentlicht am Freitag, den 12. Juli 2024 von K. Kay
Entwickler
Sonic Team
Genre
Jump'n'Run
Erscheinungsdatum
08. November 2022

Sonic Frontiers führt Sonic und seine Freunde nicht nur in ein neues Abenteuer, sondern ist gleichzeitig auch der Versuch Veränderung in die bekannte Spielserie zu bringen. Mittels Open Zone verschlägt es den blauen Igel diesmal in große, offene und weitläufige Areale.

Ob diese Gamedesign Entscheidung für Sonic gut ausgeht, erfahrt ihr in unserer Review zu Sonic Frontiers.

Die Story fängt harmlos an. Sonic und seine Freunde sind unterwegs und folgen dem Signal der Chaos Emeralds. Von einem Moment auf den Nächsten verliert Tails die Kontrolle über sein Flugzeug und die Gruppe wird in ein unbekanntes Portal hineingezogen. Später stellt sich heraus, dass Sonics Freunde im sogenannten „Cyberspace“ gefangen sind und Sonic sie nun befreien muss. So beginnt sein Abenteuer auf den Starfall Islands.

In Sonic Frontiers gibt es fünf Insel, die frei erkundet werden können. Sie bilden die Open Zones, welche neu in Sonic Frontiers eingebaut wurden. Innerhalb dieser gibt es einiges zu entdecken. Von Rätseln, kleineren Aufgaben, Gegner und Sammelobjekte ist alles dabei. Durch die Open Zones gelangt man in die Cyberspace-Level, in denen es in typischer Sonic-Manier darum geht, schnell das Ziel zu erreichen. Hierbei überlässt Sonic Frontiers den Spielern selbst, was zuerst erkundet werden mag. Diese Vielfalt und Freiheit bietet den Spielern ein eigenes Spieltempo und rückt nicht zwingend die Storyprogression in den Vordergrund.

Wer allerdings die Story voranbringen will, der braucht dazu die verschiedenen Collectibles und davon gibt es einige. Um Sonics Freunde zu befreien, welche ihm als eine Art Hologramm aus dem Cyberspace erscheinen, werden zum einen die Chaos Emeralds und zum anderen sogenannte Erinnerungsstücke benötigt. Die Chaos Emeralds erfordern Schlüssel, die Schlüssel wiederum können in den Cyberspace Level gefunden werden und um die Cyberspace Level überhaupt erst einmal betreten zu können, werden Zahnräder benötigt. Spätestens jetzt sollte klar sein, auf den Starfall Islands gibt es einiges zu tun.

Ist dies erledigt, folgt eine Cutscene und die Story wird weitererzählt, wo wir mehr über die Inseln und die antike Zivilisation, die sie erbaut haben, erfahren. Ebenfalls erfahren wir auch mehr über den jeweiligen Charakter innerhalb der Interaktionen mit Sonic. Hier zeigt sich eine der Stärken des Spiels, denn in den Zwischensequenzen werden die Persönlichkeiten der Charaktere gut sichtbar. Ziele, Wünsche und Gedanken sind innerhalb der Interaktionen nachvollziehbar dargestellt und machen die Gespräche der Charaktere natürlich und interessant. Etwas was schon lange in einem Sonic Spiel gefehlt hatte. Die Handlung ist weder zu düster noch zu kompliziert, um jüngere Spieler abzuschrecken, schafft es aber, eine ernste und spannende Geschichte zu erzählen, von der die Spieler unbedingt mehr erfahren möchten.

Leider wird der Fortschritt der Story zunehmend durch das notwendige Sammeln immer weiterer Collectibles im späteren Verlauf des Spiels gebremst. Es wird sehr repetitiv, obwohl das Sammeln zur Erkundung der Inseln beiträgt. Alternativ können die benötigten Objekte bei einem Angel-Minispiel mit Big the Cat erhalten werden.

Ein weiteres Feature neben dem Sammeln der Collectibles stellen Sonics neue Fähigkeiten dar. Im Vergleich zu vorherigen Ablegern wie Sonic Forces bedient sich der blaue Igel nicht nur seiner altbekannten Moves wie Homing Attack, Boost oder dem Light Dash, sondern es lassen sich eine Vielzahl weiterer Fähigkeiten freischalten, wie zum Beispiel dem Cyberloop. Mittels Cyberloop kann Sonic Kreise auf dem Boden fahren und dadurch verschiedene Items in der Welt finden.

Ebenfalls neu in Sonic Frontiers – das Kampfsystem. Sonic verfügt über viele neue und stylische Angriffe. Dabei ist eine gekonnte Kombination aus Nah- und Fernangriffen der Schlüssel zum Erfolg im Kampf. Zusätzlich lassen sich Sonics Werte wie beispielsweise Angriff, Verteidigung oder Geschwindigkeit verbessern. Die Kämpfe in Sonic Frontiers folgen alle dem gleichen Prinzip: Die Gegner besitzen immer einen bestimmten Kniff, den es gilt herauszufinden und für sich zu nutzen. Damit ist das Kampfsystem von Sonic Frontiers alles andere als langweilig und an einigen Stellen sogar recht fordernd.

Neben den vielen Neuerungen, lässt sich auch etwas Bekanntes wiederfinden. Die Cyberspace Level mit dem vertrauten Sonic-Gameplay. Diese spiegeln die Erinnerung von Sonic wider, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, hier den ein oder anderen bekannten Ort wie Green Hill oder sogar den Aufbau ganzer Level aus vorherigen Sonic Spielen wieder zu sehen. Die Cyberspace Level machen Spaß und sind eine tolle Abwechslung.

Was die Steuerung betrifft, lässt sich Sonic mehr oder weniger gut durch das Spiel führen. Streift Sonic in den Open Zones mit Boost versehentlich einen Stein oder unebenes Terrain, wird er in die Luft geschleudert. Das Nutzen von Sonics Fähigkeiten hingegen fühlt sich in den geforderten Situationen gut an und vermittelt das Gefühl, die Kontrolle über das Geschehen zu haben. Sonic Frontiers glänzt durch das erweiterte Repertoire von Fähigkeiten und Moves, welche in den vorherigen Ablegern stetig entfernt wurden, bis nur noch ein blauer Igel, der sich schon fast von alleine steuert übrig blieb. Daher ist es erfrischend und abwechslungsreich, dass jeder Spieler die Level auf ganz unterschiedliche Weisen angehen kann.

Die absoluten Gamplayhighlights stellen jedoch die Bosskämpfe dar. Sind alle Chaos Emeralds einer Insel beisammen, verwandelt sich Sonic in Super Sonic und die Kämpfe werden auf die nächste Stufe gehoben. Auch hier gilt wieder: Jeder Boss hat eine einzigartige Mechanik, wie er besiegt werden kann. Mit genialen Effekten und coolen Sequenzen sind die Bosskämpfe etwas, worauf sich Spieler freuen können. Passend untermalt werden die Passagen mit Rock und Metal Tracks und stimmen so auf epische Kämpfe ein.

Allgemein zeigt der Sonic Frontiers Soundtrack wieder einmal Sonics Paradedisziplin. Für jeden ist etwas dabei, seien es ruhige und atmosphärische Klänge mit klassischen Instrumenten wie es in den Open Zones der Fall ist oder elektrische Beats und temporeiche Musik in den Cyberspace Leveln. Der Soundtrack fügt sich mühelos in das Spiel ein und trägt so zur Immersion mit bei.

Grafisch ist Sonic Frontiers in Ordnung. Es hat schöne Stellen, wenn zum Beispiel die Sonne scheint und durch das Licht die Farben etwas gesättigter sind. Wenn es jedoch regnet, werden die Schwächen der Grafik sichtbar. Es ist allgemein zu dunkel und obwohl Objekte wie Speed Pads oder Rails etwas beleuchtet sind, ist dennoch schwierig sich zu orientieren und Sonic zu erkennen. Hinzu kommen die unschönen Pop Ins. Dabei handelt es sich um das plötzliche Auftreten von Objekten. Besonders häufig treten diese auf, wenn sich Sonic mittels Boost durch die Open Zones bewegt.

Fazit von K. Kay
8
Sonic Frontiers schlägt eine neue, positive Richtung ein und zeigt, wohin sich die Sonic-Spielreihe in Zukunft bewegen könnte. Die klassische Sonic-Formel wird mit neuen, weitläufigen Umgebungen zusätzlich erweitert. Diese Erweiterungen bringen frischen Wind in die Reihe und machen definitv Spaß, ab einem bestimmten Punkt möchte das Spiel aber einfach zu viel und bremst sich damit selber aus. Das Konzept der Open Zones ist nicht ganz ausgereift, was schade ist, denn dadurch geht wertvolles Potenzial verloren. Das Gameplay bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus schnellen Plattform-Abschnitten in den Cyperspace-Leveln und Erkundung in den Open Zones. Spieler können verschiedene Inseln erkunden, Rätsel lösen und gegen Feinde kämpfen. Das macht das Spiel interessant und gibt langeweile keine Chance, da es dem Spieler selbst überlassen ist, was er tun möchte. Die Story hat einen ernsteren Ton für Sonic-Spiele, aber bleibt dabei dennoch spannend und interessant. Die Charaktere fühlen sich endlich wieder natürlich an und ihre Persönlichkeiten werden gut zum Ausdruck gebracht. Grafisch hat es schöne Stellen, schwächelt aber leider hin und wieder, was zu unschönen Pop Ins führt. Der Soundtrack ist wieder einmal grandios und unterstreicht jede Spielsituation bestens. Für Sonic-Fans ein Muss und für alle anderen zumindest einen Blick wert.
1